Ökologie

Biodiversität
Der Begriff Biodiversität umschreibt die Vielfalt biologischer Systeme, Lebensgemeinschaften und Populationen. Auf der obersten Eben ist damit die Vielfalt unterschiedlicher Biotope (z.B. Hecke, Wald, Trockenrasen, Acker, … usw.) gemeint. Darunter umfasst die Biodiversität die Vielfalt unterschiedlicher Arten, die an Aufbau und Funktionieren eines Biotopes beteiligt sind, also z.B. alle Pflanzen, Bakterien, Pilz- und Tierarten eines Waldtyps oder eines Ackers. Auf der untersten Ebene meint Biodiversität die genetische Vielfalt einer Art oder Kleinart innerhalb einer Population, also z.B. die genetische Variabilität eines Klatschmohnbestandes auf einem Acker.
Der Begriff Biodiversität hat dabei nicht nur quantitativen Charakter (die bloße numerische Aufzählung der verschiedenen Biotope, Arten oder Genotypen) sondern trägt auch die Aussage, dass Diversität immer ein Garant für größere Stabilität von biologischen Systemen ist.
Biodiversität ist in diesem Sinne als Grundlage für Nahrungsketten und Symbiosen zu sehen, die es einem lebendigen System erlauben gut und auf lange Sicht zu funktionieren, d.h. auch möglichst variabel auf sich ändernde Umweltbedingungen zu reagieren.

Kulturpflanze
Alle heute bestehenden Kulturpflanzen waren einmal Wildpflanzen, zumal es sie schon vor dem Erscheinen des Menschen auf der Erde gegeben hat. Aus den Wildpflanzen hat der Mensch zu Beginn der Landwirtschaft zunächst durch einfache Auslese der interessantesten Individuen Kulturpflanzen gemacht.
1. Die züchterische Arbeit der Selektion macht aus der Wildpflanze eine Kulturpflanze.
2. Dazu kommen als Kulturaspekte noch das Sammeln und Lagern von Saatgut sowie das erneute Aussäen an einer anderen für die gezielte Kultur bestimmten Stelle.
3. Schließlich ist der Tausch von Saat- oder Pflanzgut ein typisches Moment einer Kulturpflanze, das zur weltweiten Verbreitung der wichtigsten Kulturpflanzen geführt hat.

Kulturpflanzenvielfalt
Ähnlich dem Begriff der Biodiversität umschreibt die Kulturpflanzenvielfalt den Reichtum an verschiedenartigen Kulturpflanzenarten und -sorten in der Welt. Der Begriff Artenvielfalt der Kulturpflanzen bezeichnet dabei zum Beispiel die Tatsache, dass sich die Menschen von verschiedenen Grundnahrungspflanzen wie Getreide, Knollengemüse oder anderen stärkehaltigen Pflanzen, sowie von einer Unzahl an verschiedenen Gemüsen und Früchten ernähren. Eine abwechslungsreiche, vielfältige Ernährung mit vielen verschiedenen Nahrungsmitteln wird allgemein als eine der Grundlagen für eine gute Gesundheit anerkannt.
Der Begriff der Kulturpflanzenvielfalt kann aber auch im Sinne der Sortenvielfalt innerhalb einer einzelnen Pflanzenart verstanden werden, also ihrer genetischen Vielfalt. Es handelt sich dabei um die Vielfalt der verschiedenen regionalen und lokalen Sorten einer Kulturpflanzenart. So wird die Sortenvielfalt des Weizens in der Welt mit etwa 200.000 Sorten, die zur Zeit in Genbanken gelagert werden, angegeben.
Die Sortenvielfalt der einzelnen Kulturpflanzenarten mit exakten Zahlen zu belegen ist nicht unbedingt ein wichtiges Unternehmen. Aufschlussreich hingegen sind Vergleiche zwischen früheren Zeiten und heute, die belegen, dass die allgemeine Sortenvielfalt im Laufe des letzten Jahrhunderts stark abgenommen hat und dass so ein Großteil des überlieferten Sortenreichtums der Kulturpflanzen schon verloren gegangen ist.
Die traditionellen, genetisch sehr unterschiedlichen lokalen Landsorten sind in letzter Zeit zunehmend von den modernen Hochleistungssorten verdrängt worden, die einerseits auf eine sehr enge genetische Bandbreite zurückgehen und andererseits in vielen Fällen nicht geeignet sind, um von ihnen neues Saatgut zu ziehen.
So wie die Biodiversität in der freien Natur ein Garant für stabile dauerhafte Ökosysteme ist, steht die Sortenvielfalt der Kulturpflanzen für stabile dauerhafte landwirtschaftliche Systeme. Durch eine große genetische Bandbreite von unzähligen Sorten einer Pflanzenart gibt es immer wieder Züchtungsspielraum und -möglichkeiten, um die Kulturpflanzen immer wieder neu an die sich durch die Jahre verändernden Umwelt- und Kulturbedingungen (Boden, Klima, Krankheiten, Schädlinge, Anbauweisen u.a.) anzupassen.

Eine möglichst große Zahl von verschiedenen Sorten innerhalb einer Art ist somit immer die Züchtungsgrundlage für eine Landwirtschaft, die als erstes Zuchtziel Vitalkraft und allgemeine Resistenz bei den Kulturpflanzen verfolgt, das heißt, die Pflanzen züchtet, die auf natürliche Weise ohne zusätzliche Hilfsmaßnahmen und Pflanzenschutzmittelanwendungen des Anbauers eine gewisse Ertragssicherheit auch auf längere Sicht erlauben.

Nutzpflanzen
Nutzpflanzen sind vom Menschen für seine Bedürfnisse genutzte Pflanzen. Nahrungspflanzen wie Getreide, Gemüse, Obst, Gewürz-, Heil- und Wildkräuter dienen zu seiner Ernährung. Faserpflanzen liefern Rohstoffe für Bekleidung und Behausung, Färberpflanzen Farbstoffe, Heilpflanzen Arzneimittel, Energiepflanzen Treib- und Heizstoffe. Darüber hinaus gibt es noch weitere Arten von Nutzpflanzen sowie weitere Verwendungsmöglichkeiten.

Wildpflanze
Eine Wildpflanze ist eine Pflanze, die sich wild und ohne Zutun des Menschen in ihrem angestammten Lebensraum entwickelt und vermehrt. Wildpflanzen können dabei in ihrer Wildform Nutzpflanzen für den Menschen sein oder aber erst durch eine züchterische Weiterentwicklung dazu werden.