Ende November 2013 hat SEED – Luxemburg ein Positionspapier zum Entwurf einer neuen EU-Verordnung zur Vereinfachung und Vereinheitlichung des Handels mit Pflanzenvermehrungsmaterial, zu Pflanzengesundheit und Kontrollmechanismen veröffentlicht.
SEED bemängelt, dass diese Verordnung zu einseitig auf den Bereich der industriellen Saatgutproduktion ausgerichtet ist und dass traditionelle Pflanzenzüchter und Saatgutvermehrer, die für eine diversifizierte, naturnahe und extensive bäuerliche Landwirtschaft und für den privaten Gartenbau arbeiten benachteiligt würden.
Dadurch würden sowohl die Zahl der Beteiligten am Saatgutmarkt sinken, wie auch die Zahl der gehandelten Sorten. Besonders stark davon betroffen wären traditionell anbaubare und samenfest vermehrbare Sorten. Um einem solchen auf der Basis des vorliegenden Entwurfes absehbaren Schwund der Zahl der Erhalter, wie auch der Diversität an gehandelten Sorten entgegenzuwirken hat SEED ein Positionspapier und Änderungsvorschläge zum Verordnungstext ausgearbeitet.
SEED hat sich dabei nach Beratung mit Susanne Gura vom Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V. für die Übernahme der Forderungen der deutschen Saatgutorganisationen entschlossen.
SEED hat zahlreiche luxemburgische Organisationen aus dem Umwelt-, landwirtschaftlichen Bereich, dem Sozialbereich oder aus dem kirchlichen Umfeld kontaktiert und um Unterstützung gebeten. 27 Organisationen sind dem Aufruf gefolgt und unterstützen damit die Forderungen von SEED
Die deutsche Version des Positionspapiers können Sie hier herunterladen: http://seed-net.lu/wp-content/uploads/2013/12/Position_de_.pdf
Eine französische Version erhalten Sie hier: http://seed-net.lu/wp-content/uploads/2013/12/Position_fr_.pdf
SEED hat daraufhin die luxemburgischen EU-Palamentarier kontaktiert, da bis zum 4. Dezember noch Änderungsvorschläge in Brüssel eingereicht werden können. Dieser Termin ist kurzfristig auf den 11. Dezember verlegt worden. Bis zu diesem Datum können also noch Änderungen beim EU-Parlament eingereicht werden.
Das Parlament wird dann im April 2014 abstimmen, wobei parallel dazu der Ministerrat, also die Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten sich mit der Verordnung befassen werden.
Aus diesem Grund hat SEED auch einen Termin beim luxemburgischen Landwirtschafts- und beim Nachhaltigkeitsministerium angefragt.
Es zeigt sich eben, dass SEED neben der praktischen Arbeit, dem Erhalt und der Vermehrung von traditionell selektierten und vermehrten Sorten auch zukünftig sich dafür einsetzen muss, dass die Handlungsspielräume und Freiheiten auch auf legislativem Niveau gewahrt bleiben. Nur dann ist Saatgutsouveränität gegeben.
Ein besonderer Dank gilt allen Organisationen und Einrichtungen, die uns mit Ihrer Unterschrift bzw. Ihrem Logo unterstützt haben.
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